top of page
Search
  • Writer's pictureSelina Beusch

Dezember

Updated: Jan 6, 2020

Liebe Freunde und Familie zuhause. In diesem Monat ist wieder sehr viel passiert und es gibt viel zu erzählen. Ich danke euch für alle eure Nachrichten. Ich freue mich sehr von euch zu hören und zu erfahren, was ihr im Heimatland so erlebt.


Lighthouse

Learning

Im Learning Department ist viel geschehen. Anfang des Monats hatten wir ein Meeting, bei dem wir Ziele setzten und vor allem für unsere Studenten beteten. Es gibt immer wieder einiges zu klären und Lösungen zu finden.


Über Weihnachten hatten die Lehrer unserer Extraklassen (die finden immer nachmittags statt) Ferien und deshalb habe ich eine zusätzliche Englischstunde gemacht. Außerdem wollten wir herausfinden, auf welchem Stand unsere Schüler im Englisch sind und deshalb stellte ich einen Englischtest für alle Schüler im Lighthouse zusammen. Wir werden jetzt versuchen, Lösungen zu finden, wie wir die Schüler besser unterstützen können. Die Woche war sehr intensiv, aber auch sehr wichtig für mich und ich bin froh, dass ich nun besser über die Kenntnisse der Schüler Bescheid weiß.


In meinen Englisch Reading Klassen habe ich angefangen, mit ihnen einen Ausschnitt in der Bibel zu lesen und dann Fragen darüber zu stellen. Ich möchte die Chance nützen und ihnen mehr von der Bibel erzählen.


Geistlicher Input

Eine große Herausforderung diesen Monat war für mich, eine Andacht für den Jugendgottesdienst vorzubereiten. Ich redete über Johannes 10 – dass Gott unser Hirte ist und wir die Schafe. Es hat mich selber überrascht wie viel Freude es mir gemacht hat, alles vorzubereiten und dann auch zu „predigen“. Ich hoffe, die Nachricht ist bei ihnen auch angekommen. Es tut mir sehr gut, dass ich immer wieder herausgefordert und aus meiner Komfortzone gelockt werde.

Außerdem hatte ich an einem unserer Bibel-Abende (Devotion) die Leitung. Ich erzählte die Geschichte von Jericho und Robert hat währenddessen an der Tafel mitgezeichnet. Das war sehr eindrücklich und ich glaube, den Schülern hat es sehr gefallen!


Exchange mit den Trainees

Jeden Mittwoch nach dem Prayermeeting (meine Gemeinde hat nicht nur sonntags einen Gottesdienst, sondern auch am Mittwoch) treffen sich alle Trainees zum „X-Change". Wir sprechen über Fragen des Lebens und essen leckeres kambodschanisches Essen. Ich schätze es sehr, mich mit ihnen auszutauschen und ihre Antworten auf die Fragen zu hören.


Workout-Coach

Wie schon angekündigt, coache ich die Workout-Leiter für den Morgensport. Jede Woche ist jemand anders für den Morgensport verantwortlich und sie müssen mir immer Ende Woche einen Plan abgeben, wie sie den Morgensport gestalten werden. Ich bin sehr zufrieden wie sie es machen, aber natürlich müssen wir stets dranbleiben, die Schüler zu motivieren. Außerdem habe ich ein Workout-Buch zusammengestellt, in dem sie viele Übungen für die jeweiligen Muskelgruppen finden können.




Freizeit

Dieser Monat war wieder gefüllt mit vielen Hochzeiten und tollen Ausflügen. Ich habe auch sehr viele neue Leute kennenlernen dürfen und meine bestehenden Beziehungen weiter aufbauen können.


Hochzeiten

Ganz spontan hat mich Devy zu einer Hochzeit eingeladen. Bzw. zur Party vor der eigentlichen Hochzeit. Uns sind zwar fast die Ohren abgefallen, weil die Musik so laut war, aber ansonsten war es sehr schön. Devy und ich haben natürlich getanzt.


Einige aus dem Lighthouse waren zur Hochzeit der Schwester von Semlai (Trainee im Lighthouse) eingeladen. Also ging ich mit Chhorvorn (auch Trainee im Lighthouse), Devy und zwei Jungs aus der Gemeinde mit dem Moto zur Hochzeit. Wir ließen uns wieder schminken und die Haare machen. Es war sehr interessant für mich, zuzuschauen, wie sie die Frauen schminken. Ich habe nicht das ganze „Kambodschanisch-schminken-Paket“ genommen. Die falschen Wimpern und die weiße Farbe im Gesicht hab ich weggelassenJ. Nach der Hochzeit gingen wir noch weiter an einen Fluss und später noch zu einem Fußballmatch. Am Abend kam ich müde, aber sehr glücklich nach Hause.


Nach meiner strengen Woche mit den Englischtests und Extraklassen, habe ich mich auf ein entspanntes Wochenende gefreut. Dem war leider nicht so. Die Tochter meiner Nachbarn hat geheiratet. Samstagmorgens um 6:00 ging es schon los mit Musik und Mönchgesang. Immer wieder gab es Unterhaltungsprogramme und Essen. Eigentlich war ich am Samstag noch nicht eingeladen, aber war irgendwie trotzdem immer dabei. Es war sehr interessant, alles mitzuerleben. Diesen Teil von der Hochzeit habe ich nämlich davor noch nicht gesehen. Am Abend aß ich mit allen und hab viele neue Leute kennengelernt. Somit habe ich mein Kambodschanisch anwenden müssen und es hat sehr viel Spaß gemacht, mich mit ihnen zu unterhalten. Dann wurde noch bis in die Nacht hinein getanzt. Am Sonntagmorgen ging es gleich wieder weiter. Mit Ausschlafen war nichts. Ich habe wieder mit ihnen gegessen und danach wurde dem Brautpaar Geld übergeben. Ich war etwas überfordert mit der Situation, aber hab es einigermaßen hingekriegt. Am Abend war ich dann offiziell eingeladen. Ich ging mich mit Phanmai (eine Schülerin vom Lighthouse und mittlerweile gute Freundin) schminken und dann aßen wir auf der Hochzeit. Es wurde wieder viel getanzt und es war sehr schön, neue Leute kennenzulernen. Es war wirklich ein schönes Wochenende aber auch sehr anstrengend. Es waren immer Leute bei uns und die Musik hat eigentlich nie aufgehört. Dementsprechend war im am Montag auch sehr müde!




Zeit mit meinen Freunden

Ich genieße es sehr, in meiner Freizeit auch Zeit mit den Studenten zu verbringen. Sei es auf den Markt shoppen zu gehen oder zusammen etwas zu essen.

Ich fragte Devy ob sie mir ein Kleid nähen kann (sie lernt Schneiderin). Also gingen wir gemeinsam auf den Markt um Stoff zu kaufen, dann wurde ich abgemessen und dann hat sie mir ein Kleid genäht. Wirklich sehr cool so ein Einzelstück zu haben!

Fast jeden Abend gehe ich mit Mina noch in die Stadt und wir kaufen uns etwas an den Straßenständen. Ich liebe es einfach, dass man an jeder Ecke etwas zu essen und zu trinken bekommt!


Am Wochenende nach Weihnachten war in Battambang viel los. Es gab ein Konzert und viele Stände mit allem Möglichen zu kaufen. Ich finde es immer toll, wenn so viel los ist und es etwas zu sehen gibt!


An einem Feiertag ging ich mit einigen Studenten nach Banon zu Srey Ya (Studentin) nach Hause. Das war ein sehr schöner Ausflug. Wir kochten gemeinsam und aßen zusammen mit ihrer Familie. Außerdem hingen wir in den Hängematten und aßen Mango (eine meiner Lieblingsbeschäftigungen). Die Kambodschaner essen die Mango nicht reif wie wir. Man schneidet sie in Scheiben und dippt sie in eine Chili-Salz-Zucker Mischung. Anfangs war ich irritiert aber jetzt esse ich das fast jeden Tag als Snack. Ich konnte auch miterleben, wie sie Bananen und Jackfruit ernteten. Es war sehr schön, Zeit mit den Schülern außerhalb des Unterrichts und des Alltags zu verbringen.



Eine meiner besten Errungenschaften dieses Monats ist meine Hängematte. Jetzt habe ich endlich einen Platz bei mir zuhause, wo ich Relaxen oder ein kurzes Nickerchen machen kann (übrigens in Kambodscha sehr üblich).


Im Gym habe ich mittlerweile auch Freunde gefunden. Ich versuche regelmäßig hinzugehen, denn es tut einfach gut abzuschalten. In einem Fitnessbesuch in Kambodscha kann es aber auch leicht passieren, dass der Strom ausfällt und man im Dunkeln weitertrainieren muss!


Apsara

Jeden Samstag haben wir Tanzunterricht und es macht mir sehr viel Freude, mit den anderen zu tanzen. An Silvester hatten wir auch unseren ersten Auftritt. Wir übten sehr viel dafür und ich bin sehr dankbar, dass sie mich auch schon mittanzen ließen! Natürlich sieht es bei mir nicht so schön aus wie bei ihnen (Mein Speicherplatz war voll deshalb konnte ich leider nicht alles aufnehmen! Aber ihr seht wenigsteins ein kleiner Ausschnitt). Es ist nämlich sehr wichtig, dass man die Hände nach hinten biegen kann – aber das bekomme ich noch nicht hin! (Gerne mal ausprobieren)


Weihnachten und Silvester

In Kambodscha werden keine Weihnachten gefeiert. Aber das war ok, denn ich war sowieso nicht in Weihnachtsstimmung und ohne Familie ist es nicht dasselbe. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, dass ich Weihnachten mit den ganzen kulturellen Dingen verbinde und nicht um was es eigentlich an diesem Fest geht. Das war für mich eine gute Erfahrung, Weihnachten einmal ausfallen zu lassen.

Robert und ich haben aber an einem Nachmittag Weihnachtskekse gebacken, um ein bisschen das Feeling zu haben. Wir suchten auf dem Markt nach Zutaten, die sich für Kekse eigneten und waren auch erfolgreich!

An Silvester haben wir mit CBBC (Gemeinde) gefeiert. Wir spielten Spiele, tauschten Geschenke aus und nach dem Countdown (etwas verspätet – aber das passt zu Kambodscha) gab es noch eine Predigt.

Diesen Monat habe ich auch immer wieder Predigten angehört oder an meinem Bibelstudium weiterstudiert. Außerdem habe ich wieder angefangen, jeden Tag Tagebuch zu schreiben. Das hilft mir einfach meine Gedanken zu ordnen und am Ende des Tages alles bei Gott abzugeben. Eine Frage, die mich diesen Monat auch besonders beschäftigt hat, ist, was ich danach machen werde, wenn ich wieder nachhause komme. Ich bete, dass Gott mir den richtigen Weg zeigt und ich in meiner Arbeit Gott dienen kann.



Kultur

· In Kambodscha ist es üblich, dass das Moto jeden Abend ins Haus gestellt wird, damit es nicht geklaut werden kann

· Für kambodschanischen Frauen ist es normal, dass man die Beinhaare nicht rasiert. Auch die Augenbrauen werden natürlich gelassen. Nur bei speziellen Anlässen werden sie mit einer Rasierklinge in Form gebracht.

· Im Alltag schminken sich die Frauen eigentlich nicht. Bei besonderen Anlässen aber wird sehr viel Schminke aufgetragen. Auffallend für mich ist das weiße Make-up.

· Überall am Straßenrand werden Getränke und Snacks verkauft. Die Getränke werden dann zusätzlich in einen Plastiksack gegeben, damit man sie ans Moto hängen kann

· In Kambodscha ist es üblich, die Schuhe vor dem Betreten des Hauses auszuziehen. Das gilt auch manchmal für Geschäfte oder auf dem Markt.

· Das Umweltbewusstsein ist in Kambodscha noch nicht ganz angelangt. Es wird ALLES in Plastiksäcke verpackt.



Dank und Bitten

· Danke für die Möglichkeit, an so vielen Hochzeiten teilnehmen zu können und somit viel von der Kultur zu sehen

· Danke, dass ich mein Khmer immer mehr anwenden kann und ich immer mehr verstehe

· Danke für so viele Freundschaften und für tolle Gemeinschaften

· Bitte für Klarheit für meine Zukunft


Es gäbe noch viel mehr zu erzählen und das wäre nicht genug. Ich danke euch für euer fleißiges Lesen und dass ihr mich in so vielen Dingen unterstützt. Sei es im Gebet, finanziell oder durch Nachrichten von euch. Ihr seid ein Segen für mich und ich bin euch unendlich dankbar!


Bis bald,

eure Selina

80 views0 comments

Recent Posts

See All

März

Januar

bottom of page